München, heute, ungefähr 17:30 Uhr

Es ist soweit! Gabri und ich machen uns startklar. Es sind nur noch ein paar Tage bis Gabri hochoffiziell an Ostern erscheinen wird und es gibt noch eine Menge zu tun. Wir haben es uns in der Küche bequem gemacht. Ich sitze ordentlich auf einem Stuhl und warte auf eine Eingebung. Gabri sitzt am Rand der Spüle und schlenkert mit den Füssen im Becken. Dabei bewundert er verzückt die erste Tulpenspitze, die ihm ihre Nase aus dem kleinen grünen Blumentopf entgegenstreckt. „Pling, Plong, Pling, Pling, Plong“, trommeln Gabris Füße an das Waschbecken.

Ich versuche angestrengt nachzudenken und die Trommelei einfach zu überhören. Aber es gelingt mir nicht. Je mehr ich weg hören will, desto mehr höre ich hin. „Plong, Pling, Pling, Plong, Plitsch, Plong, Plitsch.“ Gabri ist begeistert. Er hat entdeckt, dass es noch viel besser klingt, wenn man den Wasserhahn ein bisschen aufdreht.

Jetzt reicht es mir. „Gabri! Nimm bitte endlich die Füße aus der Spüle und mach den Hahn zu“, fahre ich ihn an.

„Warum?“

„So kann sich doch kein Mensch konzentrieren. Wir müssen uns doch überlegen, wie es jetzt mit dir weitergeht.“

„Wieso musst du dir überlegen, wie es mit mir weiter geht? Ich gehe von ganz alleine weiter. Da kannst du dir überlegen, was du willst.“

„Ich mein doch mit deinem Buch.“

„Na sag das doch gleich. Das ist etwas anderes. Da überlege ich mit.“

„Dann komm her und setzt  dich neben mich.“

„Warum?“

„Weil wir dann besser nachdenken können.“

„Also du sitzt die ganze Zeit kerzengerade und bewegungslos auf einem Stuhl und dir fällt auch nichts ein. Da hab ich’s doch besser bequem und schau mir was Schönes an.“ Gabri macht immer noch keine Anstalten, seine Füße aus dem Becken zu nehmen. „Gute Ideen kommen einfach so vorbei geflogen. Sie sind wie Schmetterlinge und lassen sich am liebsten dort nieder, wo es schön frisch ist und gut duftet. Glaub mir, der Platz am Waschbecken neben der Tulpe ist ideal für alle möglichen Einfälle.“

Dieser Logik habe ich nichts mehr entgegen zu setzen. Ich rutsche mit meinem Stuhl unauffällig näher an die Spüle heran, starre die Tulpe an und warte einfach mal ab.

Gabris Plan mit dem Waschbecken scheint zu funktionieren. Denn ein paar Minuten später hüpft er mit einem Ruck vom Küchenblock und rennt aus dem Zimmer. Kurz darauf kommt er mit ein paar karierten Zetteln in der Hand wieder…

 

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Wollt Ihr wissen, wie es mit Gabri und mir weitergeht? Dann klickt hier. pfeil  Wie die Zettelwirtschaft eines Engels ins Internet kommt Dort könnt ihr den nächsten Teil lesen.

 

 

Ihr könnt Gabri und mir natürlich auch gerne einen Kommentar hinterlassen. Das würde uns ganz besonders freuen. Vielleicht saß bei Euch ja auch schon mal ein Engel im Waschbecken. Wer weiß… 

 

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